Heilige Barbara

Schutzpatronin der Artillerie ist die Heilige Barbara, deren wir alljährlich am 4.Dezember gedenken. Nach einer altrömischen Legende hat sich die folgende Geschichte zugetragen.

Zur Zeit der Christenverfolgung wollte in Rom ein Angehöriger der kaiserlichen Leibwache seine Tochter Barbara mit einem Jüngling aus dem Kaiserhof verheiraten. Um die heranwachsende Jungfrau den Blicken der Umwelt zu entziehen, lies er sie in einem eigens gebauten Turm einsperren.

In dieser Abgeschiedenheit bekannte sie sich gegen den Willen des Vaters zum Christentum. Der Vater versuchte, sie mit Martern und Peinigungen zurückzubekehren; doch dies bestärkte sie noch in ihrem Glauben. Der Vater selbst vollstreckte das über sie verhängtes Todesurteil durch Enthauptung. Doch unmittelbar nach dieser Tötung ereilte auch ihn die göttliche Strafe: Ein vom Himmel fallender Blitz erschlug und verzehrte ihn augenblicklich.

Seither gilt die Heilige Barbara als Symbol der Wehr-und Standhaftigkeit. Auf Bildern wird sie oft mit den Attributen Turm dargestellt. Die Verehrung der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Artillerie geht von Spanien aus und stammt aus der Zeit der Verdrängung der maurischen Besatzer Südeuropas gegen Mitte unseres Jahrtausends. Der eigentliche Ursprung der Wahl der Heiligen Barbara kann indes nicht mit Bestimmtheit rekonstruiert werden. Der auf den Darstellungen beigefügter Turm mag den Ausschlag dazu gegeben haben, da die ersten Artilleriegeschütze zur Verteidigung von Burgen und Festungen eingesetzt wurden.

(Aus Publikation „Artillerie“ des BAART)

Selbst zu „Kaisers-Zeiten“ wurde die Heilige Barbara als Schutzpatronin verehrt, hier beim K.u.K. Tyroler und Voralberger Gebirgs-Artillerie Regiment Kaiser und König Franz Joseph 1 Nr. 14

Die Sektion Basel-Stadt des VSAV ist der älteste Artillerieverein in der Schweiz und der älteste Militärverein im Kanton Basel-Stadt. Es ist eine gewisse Aufrechterhaltung der Tradition des Barbara-Salutschiessens mit einer 7,5 cm Feldkanone (Baujahr 1903).

Jeweils am 4.Dezember treffen sich Basels Kanoniere und die geladenen Gäste aus der gesamten Region Basiliensis. Die militärischen Vertreter aus dem benachbarten Badischen und dem Elsass gehören schon einmal zum „normalen“ Bild bei den Baslern.

Seit 1961 befinden sich die Vereinslokalitäten im St.Johanns-Tor in Basel, nur einige Schritte vom Grossbasler Rheinufer entfernt. Am Tor besammelt sich die Gästescharr und geht an das Rheinufer an welchem die Geschützmannschaft bereits Stellung bezogen hat.

Die 23-Schuss Salut zu Ehren der Heiligen Barbara erfolgen jeweils am 4.Dezember um 18.30 Uhr am Rheinufer beim St.Johanns-Tor in Basel. Das Salutschiessen ist öffentlich und gehört schon zur Geschichte Stadt Basels. Am Anschluss ziehen die Kanoniere mit der gesamten geladenen Gästescharr in die BARBARASTUBE ins St.Johanns-Tor zurück. Neben dem Spalentor und dem Alban-Tor ist das St.Johanns-Tor eines der 3 Stadttore welche in Basel noch übriggeblieben sind. Jeweils am ersten Samstag nach den Sommerschulferien (von Basel), werden die drei Stadttore für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ansonst erfolgt die Besichtigung nur durch Terminabsprache mit dem verantwortlichen „Tor-Chef“.

Bekränzung der Heiligen Barbara

Vor rund 60 Jahren, hatten die Jungkanoniere jeweils in der Nacht des 3. auf 4. Dezembers der Heiligen Barbara Figur am Fischmarktbrunnen in Basel, verbotenerweise vor der Nase der Polizei, einen Kranz auf das Haupt der Heiligen Barbara gelegt.

Seit dem Jahr 2017 wird nun diese kleine Vorzeremonie vor dem eigentlich Barbara Salut am 4. Dezember um 16.15 Uhr durchgeführt.